Kulturfabrik Schlot Berlin August 17-18-19-20. A Dutch-German music meeting

Die Holländer kommen – Sommerjazzfestival mit Niederländischen, Deutschen und Internationalen Musikern. August 17-18-19-20 Shlot Berlin.

 

Vier Tage Doppelkonzerte mit Paul van Kemenade und Weggefährten aus seiner schillernden Karriere.

Giganten, Urgesteine und Junge Blüten des Europäischen Jazz begegnen sich auf Pauls Einladung im Schlot, um das Schönste zu teilen, dass sie haben: Ihre Inspiration, Schaffenskraft und Liebe für die Musik, die die Musiker:innen und die Hörer miteinander verbindet.

 

Der niederländische Altsaxophonist gilt als einer der großen des europäischen WorldJazz. Mit seinem eigenen Festival “Stranger Than Paranoia” hat er Akzente gesetzt. Sein Beitrag zur Internationalen Musikszene kann mit zwei Worten beschrieben werden: Diversität und Freiheit. Paul liebt und respektiert die verschiedensten musikalischen Ausdrucksformen – und bietet den unterschiedlichsten Musikern Raum. Legendär ist seine Zusammenarbeit mit südafrikanischen Musikern direkt nach dem Ende der Apartheid. Und auch seine Zusammenarbeit mit großen amerikanischen und europäischen Jazzmusikern, bei denen er oftmals die Rolle des Gastgebers und Initiators einnimmt, hat seit mehreren Jahrzehnten Meilensteine gesetzt, die in den höchsten Tönen gelobt wurden. Die Liste der Kollegen, mit denen er spielte, spiegelt die Europäische Jazzgeschichte wider.

 

Das Sommerfestival im Schlot wird von Paul zusammen mit seinem langjährigen Duopartner Stevko Busch organisiert. Der deutsche Pianist lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in den Niederlanden, wo er in der Amsterdamer Improvisationsszene um Misha Mengelberg Wurzeln geschlagen hat. Seit dieser Zeit spielen Paul und Stevko bereits im Duo – und später auch im Quartett FUGARA mit dem Trompeter Markus Stockhausen und Schlagzeuger Markku Ounaskari.

 

Die  Wahlberliner:innen Hazel Leach, Lothar Ohlmeier und Julie Sassoon haben wichtige Teile ihres Musikerlebens in Amsterdam und Arnheim verbracht. So ist es naheliegend, dass Paul und Stevko ihre lieben Kollegen zu diesem Reunion einladen.

 

August 17  21.00: Ferenc Snétberger und Markus Stockhausen

22.00: Stockhausen-Ounaskari-Busch-Van Kemenade (FUGARA)

 

August 18  21.00: Stockhausen-Ounaskari-Busch-Van Kemenade (FUGARA)

22.00: Composers Orchestra Berlin (Hazel Leach)

 

August 19  21.00: Stevko Busch-Paul van Kemenade

22.00: Inside Colours Julie Sassoon-Lothar Ohlmeier & Mia Ohlmeier

 

August 20  21.00: Gerd Dudek -Stefan Heidtmann

22.00: Mariá Portugal-Jasper Van ‘t Hof-Paul Van Kemenade

 

Besetzung

Markus spielte bereits in jungen Jahren eigens für ihn komponierte Werke seines Vaters Karl-Heinz und hatte Solistenrolle in dessen Oper LICHT. Gleichzeitig entwickelte er seine Improvisationskunst ausgehend von der “Intuitiven Musik”. Der Begriff wurde von seinem Vater geprägt und kommt in Markus´ Musik meisterhaft zur Geltung. “Vom Herzen aus spielen, um Herzen zu erreichen” beschreibt den Ausnahmemusiker vielleicht treffender, als die Liste der Kollegen, die bei Ralph Towner und Gary Peacock beginnt – und Nicht bei seinem Duopartner Ferenc Snetberger endet.

 

Ferenc Snétberger studierte klassische Musik und Jazzgitarre und ist heute besonders für seine Improvisationskunst jenseits aller Genregrenzen bekannt. Sein Repertoire ist inspiriert von der Roma-Tradition seiner Heimat, der brasilianischen Musik und dem Flamenco ebenso wie von der klassischen Gitarre und dem Jazz.

 

Seit den 90er Jahren haben Ferenc Snétberger und Markus Stockhausen ihre ganz eigene Art der Duo-Improvisation weiterentwickelt, die durch melodischen Einfallsreichtum, mitreißende Rhythmen, klassische Disziplin, technische Risiken und Geistesblitze glänzt. Snétberger: “Markus löst in meinem Spiel Dinge aus, die ich normalerweise nicht spielen würde. Diese Art der unmittelbaren Kommunikation ist etwas sehr Ungewöhnliches”. Und Stockhausen fügt hinzu: “Das ist unsere Arbeitsweise: spontane Ideen, über die wir nachdenken, die wir teilweise aufschreiben. Und dann spielen wir einfach … Eine gemeinsame Arbeit, ein eigener Stil. Wir treffen uns auf der Basis unserer unterschiedlichen Biografien und Vorlieben. Und das klappt hervorragend.”

 

 

Besonders bei Julie und Lothar, die sowohl musikalisch als auch privat miteinander verbunden sind, hat sich die Aufmerksamkeit in den einschlägigen Medien und Festivals dermaßen gesteigert, dass es eine Freude ist! Mit ihrer Tochter Mia, die sich zu einer jungen Profischlagzeugerin entwickelt hat, spielen sie seit einiger Zeit als Trio. Mia bereichert das langjährige Duo mit spannenden neuen Aspekten.

 

Die Arrangeurin und Komponistin Hazel Leach hat es vor mehr als 10 Jahren von Arnheim nach Berlin gezogen, wo sie sofort das “Composers Orchestra Berlin” gründete. Das Ensemble spielt Kompositionen der Mitglieder und wird seit einigen Jahren vom Berliner Senat gefördert.

 

Jasper van´t Hof braucht in Deutschland eigentlich keine Ankündigung mehr. Wenige Jazzmusiker haben seit seinem Debut in den 70er Jahren soviel Erfolg genossen, wie der Pianist und Keyboarder. Seine Band Pili Pili hat das Publikum jedes Jazz- und Weltmusikfestivals zum kochen gebracht.

 

Die Brasilianerin Maria Portugal ist seit einigen Jahren in Deutschland ansässig, wo sie unter anderem als Artist in Residence des Moersfestival ihre Musik mit europäischen Kollegen entwickelt. Schon früh wurde sie von Paul van Kemenade für ein Duoproject eingeladen, aus dem dieses Trio entstanden ist.

 

Gerd Dudek spielte zunächst von 1960 bis 1964 bei Helmut Brandt und in der Kurt Edelhagen-Band auf dem Tenorsaxophon und der Klarinette, anschließend bei Joe Nay, bevor er Mitglied im Manfred Schoof Quintett wurde (mit Alexander von Schlippenbach, Buschi Niebergall und Jaki Liebezeit) – damals eine der einflussreichen europäischen Gruppen in der Entwicklung des Freejazz, die auch Kompositionen von Bernd Alois Zimmermann einspielte. Gerds unermüdliche Aktivität macht ihn zu einem Felsen der deutschen und europäischen Jazzgeschichte.

 

Stefan Heidtmann bewegt sich als Pianist und Komponist zwischen zeitgenössischer Kammermusik und offenem, europäisch geprägtem Jazz, was ihn u. a. mit Reiner Winterschladen, Dieter Manderscheid, Christian Ramond, Vitold Rek, Achim Tang, Albrecht Maurer, Heribert Leuchter, Arkady Shilkloper und Klaus Kugel zusammenbrachte.